Gästebuch

Bhutan - Land der Drachen und Götter

So haben wir es gehört, ein noch immer recht unbekanntes, mystisches Königreich, das abgeschieden zwischen Bergkämmen im Herzen des Himalaya liegt. Gerade das hat uns bewogen, eine Reise dorthin zu buchen, wollten wir doch intensiv die ferne Welt, die wunderschöne Natur und die fremde Kultur kennenlernen.
Letzten Oktober war es dann soweit, wir starteten gen Osten, flogen an den Himalaya-Riesen vorbei und tauchten schließlich in unzählige dunkelgrüne Bergketten ein, zwischen denen sich der kleine Flughafen von Paro befindet. Schon die Ankunft war atemberaubend schön, strahlender Sonnenschein, stahlblauer Himmel, klare saubere Luft und auf dem Rollfeld die ersten Blicke auf einen der majestätischen Dzongs, die Klosterburgen, die in der Vergangenheit fast alle größeren Orte bewachten, wie wir später erfuhren.
Nach den Einreiseformalitäten wurden wir sehr herzlich begrüßt und in Empfang genommen. Während unseres Aufenthaltes wurden wir von einem Reiseleiter und einem Fahrer begleitet, die uns ihr Land, ihre Kultur, ihre Lebensweise und Religion näher brachten. Vom ersten Augenblick an fühlten wir uns gut aufgehoben.
In den nächsten Tagen fuhren wir gen Osten auf der Transversale bis nach Zentralbhutan. Die Langsamkeit des Vorwärtskommens bescherte uns ausreichend Zeit, die herrliche Natur mit ihren unbeschreiblich vielen Grüntönen und wechselndem Pflanzenbewuchs, die vielen terrassierten Felder, die steil aufragenden, mal sanften und mal schroffen Berge, die unzähligen Kurven der Straße und die entlang des Weges überall stehenden Gebetsfahnen, von Wasser angetriebenen Gebetsmühlen und Stupas bestaunen zu können. Gleichzeitig spürten wir, wie Stress und Hektik langsam von uns abfielen; wir genossen es, uns einfach nur treiben zu lassen und neue, vielschichtige Eindrücke zu sammeln. Während dieser Fahrten erfuhren wir auch viel über die Geschichte, den Buddhismus und die Lebensweise der Menschen, so dass sich unser Verständnis für das Land immer mehr erweiterte. Immer wieder auf unserer Reise hatten wir die Möglichkeit, kleineren und größeren Festen, Maskentänzen und rituellen Zeremonien beiwohnen zu können. Das waren die Augenblicke, in denen wir direkt in die Menschenmenge eintauchen konnten, als ein Teil ihrer akzeptiert wurden und uns gemeinsam mit den Bewohnern der kleinen Dörfer an den farbenfrohen Masken und Kostümen der Darsteller, den fließenden Bewegungen der Tänzer zu einer in unseren Ohren etwas archaisch klingenden Musik erfreuen konnten. Die tiefe Religiosität der Menschen war in ihren Gesichtern abzulesen, wenn sie den Aufführungen lauschten und in tiefer Versunkenheit ihre Gebetsmühlen zu den Gebeten drehten. Ja, in diesen Momenten glaubten auch wir, das Bhutan das Land der Götter ist.
Der absolute Höhepunkt der Reise für uns war der Besuch des Tigernests, einem Kloster, gebaut mitten an einer steil aufragenden Felswand und von unzähligen im Wind wehenden Gebetsfahnen umgeben. Der anstrengende Aufstieg wird belohnt von unglaublich eindrucksvollen Ausblicken auf das immer wieder aus einer anderen Parspektive zu betrachtende Kloster. Selbst von unserem Hotel aus konnten wir am letzten Abend einen Blick auf das Tigernest in den warmen Orange- und Rottönen der untergehenden Sonne genießen. Was für ein fulminanter Abschied von Bhutan.

Wir bedanken uns recht herzlich für die gelungene Reise, im Besonderen gilt dieser Dank unserem Reiseleiter sowie unserem Fahrer, die uns ihre Land auf eine wunderbare Weise näherbrachten und immer ein offenes Ohr für unsere Wünsche und Fragen hatten. Gleichzeitig geht unser Dank auch an Laya-Tours als Organisator, an Frau Beate Lidl, die wir auch vor Ort persönlich kennenlernen durften. Sie alle haben dazu beigetragen, dass diese Reise für uns zu einem harausragenden Erlebnis wurde und uns, obgleich nun schon einige Monate vergangen sind, noch mit allen Erlebnissen und Eindrücken präsent ist.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Ines Gebauer & Francesco Triches