Die Bevölkerung

Bhutan hat nur eine Einwohnerzahl von ca. 750.000, wovon der größte Teil im westlichen Teil des Landes lebt. Die einheimische Bevölkerung nennt sich die Drukpa und in der Landessprache heißt Bhutan „Druk yul“, Land des Drachen. Sie setzt sich aus drei großen ethnischen Gruppen zusammen, den Sharchops, den Ngalops und den Lhotshampas, die nepalesischen Ursprung sind. Die frühesten Siedler Bhutans, die Sharchops leben überwiegend im östlichen Landesteil und ihr Ursprung reicht bis in die Mongolei und Burma. Die Ngalops wanderten vom tibetischen Hochland ein und brachten den Buddhismus ins Königreich. Diese Bevölkerungsgruppe lebt heute überwiegend in West- und Zentralbhutan und gilt als die herrschende Schicht.

Die Lhotshampas besiedelten hauptsächlich das südliche Tiefland um dort Ackerbau zu betreiben. Die kontrastreiche ethnische Vielfalt der Einwohner hat zur Folge, dass verschiedene Sprachen und Dialekte gesprochen werden. Die Amtssprache heißt „Dzongka“ und wird in allen Schulen neben Englisch unterrichtet.

Spezielle Minderheiten

Im äußersten Osten des Bezirks Trashigang , an der Grenze zu indischen Provinz Arunachal Pradesh liegen die Hochtäler Merak und Sakten. Hier lebt die etwas 5000 Personen umfassende Volksgruppe der Brokpa, die vor allem für ihre außergewöhnliche Tracht bekannt ist und vor allem von Yakzucht lebt.

Das nördliche Hochland entlang den Hängen des Himalaya wird von den Lingships, Layaps und Lunaps bewohnt. Während die Linkshi und die Lunaps die übliche Tracht tragen, verfügen die Layaps über eigene traditionelle Gewänder, die zumeist aus Yakhaar und Schafwolle gefertigt werden. Außerdem tragen sie einen kegelförmigen Hut aus Bambus. Die Bewohner dieser Hochgebirgsregionen widmen sich hauptsächlich der Yakzucht, da der Großteil der Flächen des Hochlandes bestenfalls als Weideland nutzbar ist. Sie leben als Halbnomaden und verbringen nur einen kleinen Teil des Jahres in Häusern, die andere Zeit in Zelten, die aus Yakhaar gefertigt werden. Auf den kargen Böden werden ansonsten Hochgebirgsweizen, weiße Rüben und Kartoffeln angebaut. Seit einigen Jahren verdienen sich die Bewohner der Bergregionen allerdings eine Menge Geld mit dem Sammeln von Cordyseps, einer hochwirksamen und sehr teuren Arzneipflanze, die vor allem nach USA und Japan verkauft wird und für die es mittlerweile richtige Auktionen in Bhutan gibt.

„Minderheiten sind die Sterne des Firmaments; Mehrheiten sind das Dunkel, in dem sie fließen.“
Martin Henry Fischer