Flora und Fauna

Das eine Leben, das eine Bewusstsein nimmt Form an, wird ein Mann, eine Frau, ein Grashalm, ein Hund, ein Planet, eine Sonne, ein Sonnensystem…

Dies ist das Spiel der Formen, der Tanz des Lebens. Eckhart Tolle

Bhutan hat eine reiche und mannigfaltige Vielfalt an Flora und Fauna. Es gehört zu den Ländern mit dem höchsten Prozentsatz an Artenvielfalt und geschützten Gebieten in der Welt. Ca. 30% des Landes sind Nationalparks und weitere 10% sind biologische Korridore, die die Nationalparks verbinden. Bestandsaufnahmen haben ergeben, dass Bhutan 5500 Arten an Gefäßpflanzen, mehr als 770 Arten von „Avifauna“ und mehr als 165 Arten von Säugetieren ausweisen kann, davon sind viele Arten endemisch.

Bhutan ist ein Paradies für Botaniker und in den alten Zeiten war das Land unter dem Namen „Southern Valley of the medical plans“ bekannt. Pinien, Zypressen, Rhododendren und Eichen sind in den niedrigeren Höhen zu finden, während man in höheren Lagen Wacholder, Kiefer und Himalayazedern antrifft. Selbst auf den hohen Bergpässen in 5000 m Höhe findet man noch winzige Alpenblumen und bis 4000 m Höhe sind die Wiesen im Herbst mit unzähligen Blumen wie z.B. Edelweiß, Enzian und Astern überzählt, während im Frühjahr Rhododenren, Magnolien, Orchideen und Primeln blühen. In den Wintermonaten sieht man in den wärmeren Tälern wie Punakha und Ranjung rot leuchtende Weihnachtssterne, die teilweise eine ganze Allee bilden.

Große Farne wachsen in den subtropischeren Regionen, verschiedenste Arten von Moosen hängen von den Bäumen und riesige Bambusstauden wachsen in den Himmel. In den Sommermonaten blühen hier verschieden farbige Arten von Mohn. Ganz besonders schön ist der Blaue Mohn, der auch die Nationalblume Bhutans ist.

In den Regionen um Lingshi, Laya und Lunana wachsen hochwirksame Arzneipflanzen u.a. auch Cordyseps, die im traditionellen Krankenhaus in kleine Kügelchen umgewandelt und an Patienten verabreicht werden.

Ein Tier zu beobachten ist wundervoll, denn ein Tier hat keine Meinung zu sich selbst.

Es ist.

Tiere sind Hüter des Seins.

In der noch weitgehendst unberührten Natur Bhutans finden sich ca. 580 verschiedene Vogelarten. Diese beträchtliche biologische Vielfalt beruht zum Teil auf den großen Klima- und Höhenunterschieden, die von 200 m an der Südgrenze bis hinauf auf 7000 m zu den Gipfel des Himalaya im Norden reicht. Außerdem ist in Bhutan, anders als in vielen anderen Himalayaländern, der ursprüngliche Waldbestand noch intakt, etwa 60 % des Landes sind noch mit Wald bedeckt. Einige der Vogelarten, die hier in Bhutan zu finden sind, ist der Schwarzhalskranich, der in den Wintermonaten (November bis Februar) aus Tibet herkommt und vor allem im Phobjikha-Tal und in Trashi Yangtse zu sehen ist. In den südlicheren Region findet man den Nashornvogel und in den Bergregionen schweben Adler und andere Raubvögel am Himmel.

Laut neuesten Berichten nimmt auch der Bestand an Tigern zu, die von den tieferen Regionen Indiens in die höheren Bergregionen Bhutans immigrieren. Auch wurden einige junge Schneeleoparden gesichtet, was ein großes Glück bedeutet. Zahlreiche Projekte um diese gefährdeten Raubkatzen zu schützen, wurden in den letzten Jahren ins Leben gerufen. In einigen Tälern in den höheren Bergregionen findet man außerdem noch wildlebende Takins, Blauschafe und buntschillernde Fasane. Euch mehrere Arten von Affen sind in Bhutan zu finden, neben den Grau- und Goldlanguren begegnen einem oftmals Makaken neben der Straße.

Alles in der Natur – jede Blume, jeder Baum, jedes Tier – hat uns Wichtiges zu lehren, wenn wir einfach nur innehalten, schauen und lauschen.